Europäischer Sozialfonds

Sie lesen den Originaltext

Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Übersetzung in leichte Sprache. Derzeit können wir Ihnen den Artikel leider nicht in leichter Sprache anbieten. Wir bemühen uns aber das Angebot zu erweitern.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Übersetzung in Gebärden­sprache. Derzeit können wir Ihnen den Artikel leider nicht in Gebärdensprache anbieten. Wir bemühen uns aber das Angebot zu erweitern.

Mit der richtigen Unterstützung gelingt der Übergang in Ausbildung auch trotz Corona

Jugend Aktiv Plus feiert 10jähriges Bestehen im Kulturpalast Billstedt im Hybrid-Format.

Hamburg, 14.09.2021. Eine tolle Erfolgsbilanz des Hamburger Projekts "Jugend Aktiv Plus" zeigt sich darin, dass in den zehn Jahren des Bestehens jährlich durchschnittlich 1.500 Jugendliche individuell beraten und/oder gecoacht werden konnten. Von den jungen Erwachsenen, die länger gecoacht wurden, konnten mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden sozial stabilisiert und 70 Prozent konnten zudem beruflich integriert werden, d.h. sie konnten eine Ausbildung, Arbeit oder Qualifizierung aufnehmen.

2011 nahm das Projekt "Jugend Aktiv Plus" seine Arbeit auf mit dem Ziel, junge Menschen in schwierigen Lebenslagen sozial zu stabilisieren und sie beim Übergang in Ausbildung zu unterstützen.

Auch in Zeiten von Corona waren die Beratungsstellen der Jugendhilfe für junge Erwachsene erreichbar. Vor allem für Jugendliche, die in problembehafteter familiärer Umgebung leben, eine Migrationsgeschichte oder gesundheitliche Beeinträchtigungen haben, sind niedrigschwellige Unterstützungsleistungen von zentraler Bedeutung. 

Die Jubiläumsveranstaltung am Mittwoch, 15.09.2021 eröffnet Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Mit damaligen und heutigen Akteuren aus der Sozialbehörde, den Bezirken und der Jugendberufsagentur blicken die Mitarbeitenden  in einem Podiumsgespräch „zurück und nach vorn“. Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Universität Hildesheim, stellt darüber hinaus die Studie zum „Übergang zwischen Schule und Beruf – 40 Jahre Benachteiligtenförderung und jetzt?“ in einem Fachvortrag vor. Einblicke in das Projekt geben Performance und Playback-Theater.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 15.09.2021, von 10 - 15 Uhr, in der Stiftung Kultur Palast Hamburg, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg statt und kann online mitverfolgt werden.


Hintergrundinformationen

Entstehungsgeschichte von Jugend Aktiv Plus

Im Jahr 2011 erfolgte die erste Ausschreibung im Rahmen des Hamburger ESF-Wettbewerbsverfahrens für ein Projekt zur sozialen und beruflichen Integration von jungen Erwachsenen in schwierigen Lebenslagen. Gemeinsam mit drei Trägern auf den Elbinseln bewarb sich die Lawaetz-Stiftung erfolgreich um die Dachträgerschaft des Projektes mit dem Titel „Jugend Aktiv“. Heute unterstützen insgesamt zehn Jugendhilfeträger an 15 Standorten in allen Hamburger Bezirken junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen. Die Dachträgerschaft hat die Johann Daniel Lawaetz-Stiftung inne.

Finanzierung

Von 2011 bis 2020 wurde das Projekt aus Hamburger Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Mitteln der Sozialbehörde Hamburg finanziert. Seit 2021 wird das Projekt aus dem Fördertopf REACT-EU und Mitteln der Sozialbehörde Hamburg gefördert

Unser Ansatz

Die Zielgruppe erreichen wir durch unsere Präsenz vor Ort und über unsere guten Kooperationen in den Sozialräumen, z.B. mit dem Jugendhilfebereich und den bezirklichen Jugendberufsagenturen. Die Teilnahme ist freiwillig.

In einem mehrmonatigen individuellen Coaching werden gemeinsam mit den Teilnehmenden Ziele und Anschlussperspektiven erarbeitet.

Teilnehmende von Jugend Aktiv Plus haben auch die Möglichkeit, im Rahmen von Qualifizierungs- und Jobangeboten praktische Erfahrungen zu sammeln und Schlüsselqualifikationen zu erlernen: Wir bieten Praktika in trägereigenen Betrieben, in Werkstätten oder in externen Betrieben mit individueller Gestaltung und engmaschiger Begleitung der Teilnehmenden.

Internationale Beachtung

Der jugendhilfespezifische Ansatz von Jugend Aktiv Plus findet auch international viel Beachtung: Regelmäßig informieren sich Vertreter*innen der EU-Kommission und von ESF-Verwaltungsbehörden anderer Länder über das Projekt. So berichtete die Projektleitung der Lawaetz-Stiftung in unterschiedlichen internationalen Konferenzen z.B. in Schweden, Belgien, Ita-lien, Frankreich über den Ansatz und Erfolge des Projektes. Auch eine Delegation des ESF Youth Employment Network informierte sich 2017 in Hamburg über das Projekt. 

Mehrwert für die Teilnehmenden

Auch von den Teilnehmenden des Projekts gibt es viel Zuspruch: „Die nehmen sich Zeit, um dir richtig zuzuhören. Sie machen einen Plan mit dir, sagen aber auch klar und deutlich, wenn du richtig viel Quatsch daherredest.“ (Teilnehmender von Jugend Aktiv Plus)


Statements

Senatorin Frau Melanie Leonhard
© Daniel Reinhardt

„Mit dem Modellprojekt Jugend Aktiv Plus hat Hamburg damals Neuland betreten. Die enge und systematische Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Arbeitsmarktpolitik gab es in dieser Form vorher nicht. Inzwischen wurde auch auf Bundesebene eine Diskussion darüber begonnen, dass die enge Kooperation auf diesen Feldern unabdingbar für eine erfolgreiche Unterstützung ist.
 
Auf Hamburger Ebene haben die bisherigen Erfolge von Jugend Aktiv Plus dazu geführt, dass der Ansatz der persönlichen Begleitung und Unterstützung auch für andere arbeitsmarktpolitische Projekte übernommen wurde, die mit Menschen in besonderen Lebenslagen arbeiten. Ich freue mich auf die weitere innovative Entwicklung dieses wichtigen Projektes.“

Dr. Melanie Leonhard
Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg


Hamburg Frau Susanne Hoyer
© Johann Daniel Lawaetz-Stiftung

„Ich freue mich sehr darüber, dass dieses Projekt nun seit bereits 10 Jahren besteht und hoffe auf viele weitere Jahre. Jugend Aktiv Plus liegt mir besonders am Herzen, da es eine Zielgruppe ins Sichtfeld holt, die ansonsten leicht übersehen wird, weil sie vielleicht von den Regelsystemen gar nicht erfasst wird oder denen aufgrund ihrer Lebensumstände der Zugang schwerfällt.

Die Erfolgsrezepte sind aus meiner Sicht der unbürokratische Zugang und der individuelle Ansatz, bei der jede*r Teilnehmer*in die Unterstützung bekommt, die er oder sie sich wünscht. Das bestätigen nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen zu uns kommen, denen das Angebot von anderen empfohlen wurde, die genau das für sich als hilfreich erlebt haben.“ 

Susanne Hoyer, Gangway e.V. 
seit 2011 Projektleitung von Teilprojekten in HH- Nord und HH-Mitte

    

Hamburg Frau Sieglinde Ritz
© Johann Daniel Lawaetz-Stiftung

„Junge Menschen in schwierigen Lebenslagen, die drohen aus dem System herauszufallen oder bereits herausgefallen sind, anzusprechen und individuell zu unterstützen, ist genau das was diese jungen Menschen brauchen. 

Mit dem Rückenwind des Aufbaus der Jugendberufsagenturen in Hamburg, dem damaligen politischen Ziel „Keine/r soll verloren gehen“ sowie den bestehenden Kooperationen der beteiligten Träger in die Jugendhilfe konnte das Projekt so erfolgreich viele junge Menschen erreichen und (re-)integrieren. Nicht zuletzt trug der organisierte Know-How-Transfer auf der lokalen, regionalen und landesweiten Ebene zum Erfolg des Projektes bei.“ 

Sieglinde Ritz, Lawaetz-Stiftung, 
Gesamtprojektleitung Jugend Aktiv Plus seit 2011


Hamburg Frau Katrin Triebl
© Johann Daniel Lawaetz-Stiftung

„Das Erfolgskonzept von Jugend Aktiv Plus ist letztlich recht einfach: Bei uns werden die jungen Menschen ernst genommen, müssen aber auch selbst Verantwortung übernehmen.

Zugleich sorgen wir in unserem großen Netzwerk-Verbund dafür, dass immer das richtige Angebot zum richtigen Zeitpunkt vorhanden ist. So können wir unseren Teilnehmenden Arbeits- und Lernangebote machen, sie bei der Wohnungssuche unterstützen, Hilfe bei Schulden anbieten und vieles mehr.“ 

Katrin Triebl, Lawaetz-Stiftung, Gesamtprojektleitung Jugend Aktiv Plus seit 2014


Das Projekt „Jugend Aktiv Plus – Wege in die Zukunft!“ wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie und von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert.


Kontakt

Sieglinde Ritz
Projektleitung Jugend Aktiv Plus
ritz@lawaetz.de oder 040 / 39 99 36 43

Katrin Triebl
Projektleitung Jugend Aktiv Plus
triebl@lawaetz.de oder 040 / 39 99 36 55

Weitere Infos zur Jubiläumsveranstaltung: www.jugendaktivplus-hamburg.de/10-jahre

Johann Daniel Lawaetz-Stiftung, Neumühlen 16-20, 22763 Hamburg, Tel: 040 – 39 99 36 – 0, www.lawaetz.de