Gezielte Förderung auf dem Weg zur Promotion
In „Meine Chancen in Hamburg“ stellen sich ehemalige Teilnehmende aus den aktuellen Hamburger ESF-Projekten vor.
Nach ihrem Bachelor- und Masterabschluss in Biotechnologie stand für Lisa Michel fest, dass sie ihre akademische Laufbahn fortsetzen und eine Promotion anschließen würde. Eine Entscheidung, die von der heute 35-Jährigen nicht nur Fachwissen, sondern auch Durchhaltevermögen verlangte. Erst recht, als kurz nach dem Start die Pandemie viele normale Abläufe auf den Kopf stellte. Durch das Projekt „Pro Exzellenzia plus“ und seinen Vorgänger „ProExzellenzia 4.0“ wurde die Mutter dreier Kinder mit einem Promotionsstipendium und vielfältigen begleitenden Angeboten auf ihrem Karriereweg unterstützt. Im Interview erzählt sie, wie sie von der Förderung profitiert hat und welche Türen sich dadurch für sie geöffnet haben.
Wie ich zu dem Projekt gekommen bin
Die Professorin, die meine Doktorarbeit betreut hat, wurde selbst durch ein Vorgänger-Projekt unterstützt und wusste daher, dass es diese Möglichkeit der Förderung für Frauen gibt. Sie hat mich darauf gebracht, mich für ein Stipendium zu bewerben. Meine Bewerbung hatte Erfolg und das Projekt unterstützte mich insgesamt zwei Jahre durch ein Stipendium.
Was ich im Projekt gelernt habe
Neben der finanziellen Unterstützung des Stipendiums hatte ich insgesamt vier 1:1-Coachings und habe an Workshop-Angeboten teilgenommen. Die sind immer sehr gut. Ich kannte vorher nur gemischte Gruppen. Reine Frauengruppen habe ich erst bei Pro Exzellenzia kennengelernt. Das ist ein ganz anderer Spirit. Es ist nochmal viel geschützter gewesen und man hat da wirklich immer tief gearbeitet. Dort habe ich gelernt, klarer zu definieren, was ich eigentlich will und auch geradeheraus zu sagen, was ich möchte. Pro Exzellenzia hat ja einen Schwerpunkt auf Führung und das schwingt immer bei den Workshops mit. Und wenn man für sich weiß, was man möchte, führt man auch besser. Kommunikation war ein wichtiges Thema für mich.
Was ich seither geändert/umgesetzt habe
Ich habe in der Promotion Studierende betreut, und auch da hat mir geholfen, mit den Leuten ins Gespräch zu gehen und sie abzuholen, wo sie sind, statt einfach Arbeitsaufträge zu verteilen. Da konnte ich die Dinge, die ich in den Workshops gelernt habe, direkt umsetzen.
Ich habe auch an den Stipendiatinnentreffen und anderen Veranstaltungen von Pro Exzellenzia teilgenommen, es geht ja auch viel um Vernetzung dort. Man kommt mit vielen Menschen ins Gespräch und ich bin über das Projekt tatsächlich auch zum Deutschen Ingenieurinnenbund gekommen, wo ich inzwischen Landesgruppenleiterin bin. Pro Exzellenzia hat mir auch eine Tür geöffnet für noch mehr Netzwerke. Das hatte ich davor nicht.
Was ich jetzt mache
Ich arbeite bei einem Pharmaunternehmen als Qualifizierungs- und Validierungsingenieurin. Ich bin also von der Wissenschaft in die Industrie gewechselt und das ist das, was ich immer wollte.
Was mir am meisten gefallen hat
Nur unter Frauen zu sein und abseits von der Betreuung an der Hochschule eine weitere Ansprechpartnerin zu haben, die eine unabhängige Stütze ist. Ich habe auch die Bewerbungsberatung mitgemacht und es war toll, für den Übergang von der Hochschule in die Wirtschaft Ratschläge bekommen zu können.
Was ich mir für meine berufliche Zukunft wünsche
Mir macht Führung Spaß, das Arbeiten mit Menschen, das Organisieren. Ich wünsche mir also durchaus eine Führungsposition.
Wir bedanken uns für das Interview! Weitere Informationen zum aktuellen Projekt „Pro Exzellenzia lead" finden Sie auf der ESF-Webseite sowie auf der Webseite des Projekts.