Europäischer Sozialfonds

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Krisen meistern und neu durchstarten

In „Meine Chancen in Hamburg“ stellen sich ehemalige Teilnehmende aus den aktuellen Hamburger ESF-Projekten vor.

Eli Frenz, eine ehemaligen Teilnehmerin des Projekts "InStart", steht lächelnd vor einem Fenster.
© ESF-Verwaltungsbehörde Hamburg

Regionale Reisen sind das Thema der Reisebücher, die Eli Frenz seit 2019 produziert und verkauft. Während der Coronapandemie lief das Geschäft der Unternehmerin blendend. Dann veränderten die erneuten Krisen das Konsumverhalten – es wurde weniger Geld ausgegeben, die Verkaufszahlen gingen deutlich zurück. Die heute 59-Jährige hatte jedoch hohe Druckkosten zu begleichen und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Das ESF Plus-Projekt „InStart“ bot ihr mit individueller Begleitung und Gruppenangeboten Unterstützung zu den verschiedensten Fragestellungen. Die Mitarbeitenden halfen ihr, zu bewältigen, was hinter ihr lag, und sich künftig krisenfester aufzustellen. 

Wie ich zu dem Projekt gekommen bin 

Zu der Zeit, als ich mit meinem Verlag in finanzielle Schwierigkeiten geriet, musste auch mein Partner Insolvenz anmelden und wir begannen, zu diesem Thema zu recherchieren. Bei unserer Suche sind wir sehr schnell bei InStart gelandet. 

Was ich im Projekt gelernt habe 

Das Wichtigste waren die Tipps, wie ich Schulden bewältigen und künftig sicherer planen kann.
Ich habe gelernt, offen mit der Situation umzugehen und realistische Lösungen zu erarbeiten. Meine Rolle als Geschäftsführerin nehme ich nun ernster und räume mir dafür Zeit ein – jede Woche einen Tag – , denn das ist wichtiger als alles andere. Ich achte stärker auf die Liquidität und weiß, dass nur das Prinzip Hoffnung allein nicht funktioniert. Es ist sehr hilfreich, Tools an der Hand zu haben, wie etwa die Liquiditätstabelle zur vorausschauenden Planung, und zu erfahren: Wie macht man das? 

Was ich seither geändert/umgesetzt habe  

Mit anwaltlicher Beratung habe ich meiner Bank drei Vorschläge unterbreitet, um die Schulden abzubauen. Früher habe ich keine langfristige Planung gemacht – die Liquiditätsplanung mache ich nun wöchentlich und habe einen viel besseren Überblick über die Machbarkeit meiner Projekte. Wenn etwas nicht geht, geht es eben nicht. Mit dieser soliden Planung bleibt auch Raum für „spinnerte“ Ideen. Ich mache da so eine Mischkalkulation. Wenn ein Projekt gut läuft, dann leiste ich mir eins, dass nicht so gut läuft, aber ein Traumprojekt ist. 

Was ich jetzt mache  

Ich habe ein zweites Unternehmen gegründet, „Stroh zu Gold“, mit dem ich im Bereich Contentmarketing tätig bin und von dem ich leben kann. Den Verlag betreibe ich weiter, doch davon kann ich realistischerweise nicht leben und nicht die Familie ernähren.
Was ich bei InStart gelernt habe, gebe ich auch weiter. Es macht mir Spaß! 

Was mir am meisten gefallen hat 

Neben den wichtigen Strategien war die finanzielle Unterstützung, die das Projekt unter bestimmten Voraussetzungen zum Anschub des Geschäftsbetriebes leisten kann, eine enorme Hilfe! Und die „Mittwochsgruppe“, in der sich die Teilnehmenden austauschen konnten, hat mir sehr gutgetan. Wir haben eine Community aufgebaut aus Menschen in der gleichen Situation. Zu wissen, man ist nicht allein, es gibt noch andere – das hilft. Daraus haben sich auch Freundschaften entwickelt.
Wertvoll war auch, dass im Projekt geguckt wurde, wie jemand individuell ist und versucht wurde, passende Lösungen für uns zu finden und uns nicht in ein Schema zu drängen. Wir sind alle bunte Vögel! 

Was ich mir für meine berufliche Zukunft wünsche 

Nicht noch einmal in so eine Situation zu geraten, in der man nachts nicht schlafen kann und so richtige Existenzängste hat! Was mir schon auch Sorgen macht, ist das Thema Altersarmut. Das wird bei vielen Soloselbständigen der Fall sein, es ist auch ein großes Thema! Da wäre es schön, wenn es da auch solche Möglichkeiten wie durch InStart gäbe. 

Und InStart wünsche ich, dass das Projekt lange erhalten bleibt und vielen Menschen helfen kann!

 

Wir bedanken uns für das Interview! Weitere Informationen zum Projekt „InStart" finden Sie auf der ESF-Webseite sowie auf der Webseite des Projekts.